Phakding to Namche Bazar

Die erste Nacht im Schlafsack bei Minusgraden ist geschafft.
Am Ende habe ich tatsächlich besser geschlafen als gedacht, was vielleicht aber einfach auch an der Erschöpfung gelegen haben kann, schließlich war der erste Tag nicht nur super aufregend, sondern auch super lang.

Nach einem kurzen Frühstück starten wir unseren zweiten Trekking Tag.
Unser heutiges Ziel: Namche Bazar.


Namche ist der letzte "große" Anlaufpunkt an dem man sich nochmal mit allem was man braucht eindecken kann. Alle Trekker müssen durch Namche hindruch und somit zählt Namche als absoluter Dreh- und Angelpunkt im Sagarmartha National Park.

Wir starten gegen 7:30.
Vor uns liegen 15km - 1100hm und ca. 4h reine Gehzeit.
Unterwegs bekomme ich zum ersten mal einen Eindruck vom Trekking in Nepal.
Mehrmals werden wir von Yak-Herden, Eseln und Pferden überholt.
Am Wegesrand sitzen Sherpas mit riesigen Rucksäcken und Gepäcktürmen. Sie legen immer wieder Pausen ein und erholen sich von den unglaublich schweren Lasten, welche sie stetig bergauf schleppen.

Ich bin absolut fasziniert von den Wegen, den Menschen und allen Eindrücken die gerade auf mich einprasseln.
Recht gesprächig bin ich heute nicht. Dafür geht zuviel in mir vor und ich versuche alles um mich herum aufzusaugen.

 

Nach ca. 1,5h erreichen wir den offiziellen Eingang in den Everest National Park.
Ca. 30min dauert es hier, bis wir unsere nächste Permit und somit den Zutritt zum Everest Gebiet erhalten.

Ab dem Gate wird auch der Weg und Aufstieg zunehmend etwas mühsamer.
Wir überschreiten im Aufstieg nach Namche Bazar nicht nur die 3000m sondern haben kurz nach dem Gate auch mit einem stetigen und immer steiler werdenden Anstieg "zu kämpfen".

Ich begreife Gott sei Dank relativ schnell, dass mein gewohntes Bergtempo hier definitv fehl am Platz ist und versuche mir gleich zu Beginn ein etwas "gemächlicheres" Tempo anzugewöhnen.
Ständig habe ich diesen einen Satz im Kopf...
"Slowly is the fastest way to get you where you want to be"
... und auch wenn ich mir vorher viele Gedanken zum Tempo auf diesem Trek gemacht habe, hatte ich nicht damit gerechnet, dass es wirklich sooooo langsam sein würde :D

Die letzten Meter bevor wir Namche erreichen sind ziemlich anstrengend.
Nicht nur weil Pasang ein sportliches Tempo vorgibt, sondern einfach weil ich mich erst noch an die Höhe gewohnen muss und viel zu sehr mit "schauen" und "staunen" beschäftigt bin ;)

Doch dann ist es geschafft!
Kurz vor Namche erhalten wir nochmal eine weitere Permit bevor wir ca 20min. später in Namche einlaufen.

Welcome to Namche Bazar!

Es wuselt an allen Ecken, hunderte von kleinen Läden und Geschäften bieten alles an, was das Trekkerherz höher schlagen lässt.
Ich traue mich einfach mal zu sagen, dass es in Namche nichts gibt, was es nicht gibt :) ( zumindest wenn es um Dinge für den Trek geht )

Nachdem wir in unserer neuen Unterkunft für die kommenden zwei Nächte eingecheckt haben, geht es für mich gleich mal ins nächste Caffee - Trekkers Caffee - wo ich den wohl besten Brownie meines Lebens bekommen habe und den ersten guten und wirklich trinkbaren Cappuccino seit ich auf dieser Reise bin. 
Ich sitze relativ lange dort auf der Terrasse des Cafe's. Schreibe Reisetagebuch und unterhalte mich mit Sherpas und ein paar Trekkern über Nepal, die bevorstehenden Tage und warum wir alle so hier sind. 

Am Abend falle ich total müde und groggy in meinen Schlafsack und mein Bett.
Im Zimmer ist es bereits unglaublich kalt und ich bin sehr gespannt wie die heutige Nacht wohl werden wird.

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